Dreijährige als wohlwollende Helfer – oder eben auch nicht!

Die Entwicklungsforschung von Babys und Kleinkinder kommt immer wieder zu erstaunlichen Ergebnissen! Besonders am Max-Planck-Institut in Leipzig gibt es hier die entsprechenden Forschungseinrichtungen.

Jetzt sind die Forscher um Amrisha Vaish herum auf einen erstaunlichen Zusammenhang gekommen und berichten uns davon. In verschiedenen Szenarien konfrontieren die Forscher Dreijährige mit Erwachsenen unterschiedlicher Intentionen. Dabei kam heraus, dass bereits diese Altersgruppe ein ausgeprägtes Gefühl für die „Rechtschaffenheit“ des Erwachsenen hat.

Die Dreijährigen erkannte somit nicht nur das Verhalten der Erwachsenen, sondern auch deren Absichten. Das hat zur Folge, dass ein Erwachsener mit lauteren Absichten sich auch der Hilfe bzw. Zuwendung der Dreijährigen sicher sein kann.
Derjenige, der allerdings böswillige Absichten zeigt, kann nicht auf die Hilfe der Dreijährigen hoffen.

Die Kinder wurden unterschiedlichen Szenarien ausgesetzt. So konnten die Kinder z. B: beobachten, wie ein hilfsbereiter Erwachsener eine Zeichnung mit Tesafilm wieder zusammen klebte, die ein anderer Erwachsener vorher mutwillig zerriss.
Die Kinder konnte dagegen in einer anderen Situation beobachten, wie jemand die Arbeit eines anderen mutwillig zerstörte. Oder – wie jemand versuchte, die Arbeit eines anderen mutwillig zu zerstören, es aber nicht schaffte.

Jedes mal wurden die Erwachsenen mit den positiveren Haltungen von den Dreijährigen mit Zuneigung und Hilfsbereitschaft „belohnt“.
Bleibt noch die Frage, warum dieser Mechanismus – er kann ja auch schützen – bei älteren Kindern nicht mehr so feinfühlig funktioniert, wenn sie auf Menschen treffen, die ihnen nachstellen oder sogar zu einer verbrecherischen Handlung bereit sind?

Matthias C. J. Dannhorn